Licht und Pastelltöne – das sind derzeit die Gestaltungsmittel von David John Flynn. Aus der Erinnerung malt er Eindrücke von Landschaften und wird dabei inspiriert von impressionistischen Vorbildern wie insbesondere Claude Monets Flussbildern sowie der Abstraktion. Seine Bilder transportieren ein Gefühl von Leichtigkeit und Frische, von Aufbruch und Neuanfang. Gleichzeitig sind sie diffus und die Motive überlagern sich. Sie zeigen schemenhaft einen Zustand der Natur und den des Innenlebens des Künstlers.
Der Ausstellungstitel gibt einen Hinweis auf Flynns Inspirationsquelle: der twopath als Treidel- oder Leinpfad ist ein Weg neben Flüssen und Kanälen, der bis ins 19. Jahrhundert von Menschen oder Tieren genutzt wurde, um Frachtschiffe flussaufwärts zu ziehen. Für die ursprünglich harte Arbeit extra angelegt, werden sie heute als Uferpromenaden, Rad- und Wanderwege genutzt. Unterwegs auf einem solchen Treidelpfad entlang der Donau war auch Flynn während eines Aufenthalts in Neuburg. Bei seinen früh-morgendlichen Spaziergängen hing der Nebel in der Luft, lag auf den Feldern und umhüllte die Landschaft. Lichte, weiche Formen bildeten sich aus dem schummrigen Licht heraus. Eine erste Brise des Sommers war spürbar und wird spürbar bei der Betrachtung der Kunstwerke, die Flynn Jahre später an die einstigen Empfindungen malt. Erst durch den zeitlichen Abstand und in typisch „flynnscher“ Manier des Collagierens von Motiven verschmelzen die Erinnerungen zu einem neuen Bild.
David John Flynn (*1952) ist ein amerikanischer Künstler, der in München lebt und arbeitet. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und den USA wird seine Kunst ausgestellt. Seine Werke befinden sich in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, der städtischen Kunstsammlung im Schaezlerpalais in Augsburg oder im Europäischen Patentamt in Den Haag.