Wir laden Sie herzlich ein zum Besuch der

Art Karlsruhe 2023

04. - 07. Mai 2023

Auf unserem neuen Stand J36 in der Halle 3 zeigen wir Werke von

Bettina BürkleRupert Eder, Ingo Fröhlich, Sheila Furlan, Margit Hartnagel, Eberhard Ross, Ulrike Seyboth und Stephan Wurmer

Preview am Mittwoch, 3. Mai 2023, 14-19 Uhr
Vernissage am Donnerstag, 4. Mai 2023, 11-20 Uhr 

Öffnungszeiten 5. & 6. Mai 2023, jeweils 11-19 Uhr und 7. Mai 2023, 11-18 Uhr

 unsere Messehomepage

Unser Messe Portfolio versenden wir gerne auf Anfrage. 

 

Bettina Bürkle (1961) Schiebeobjekte

Seit Bettina Bürkles Arbeitsaufenthalt an der Cité des Arts in Paris Ende der 1990er Jahre entstanden Arbeiten, die sich auf das Fenster als ikonographischen Ausgangspunkt beziehen; das Fenster steht für die Thematisierung von Licht und Raum, verbindet Innen und Außen, die Erfahrung eines realen und eines vorgestellten Raumes.

In der Folge hat die Künstlerin begonnen mit dem transparenten Material Acrylglas zu arbeiten. Die ›Schiebeobjekte‹ ermöglichen die Überlagerung von Farb- und Tiefenräumen, um veränderliche Farbqualitäten, Lichtbrechungen und Schatten erfahrbar zu machen.

Transparenz und Dichte schaffen ein Wechselspiel von Offenheit und Geschlossenheit, von Fläche und Raum. Das Licht in seiner Immaterialität spielt eine besondere Rolle, indem seine Reflexion Räumlichkeit erzeugt. Ein geheimnisvolles Strahlen geht von den Kanten einzelner Scheiben aus. Die Betrachtenden sind aufgefordert, ihre Position zu verändern und sich zu bewegen, um die räumliche Erscheinung der Objekte bzw. Installationen zu erfassen.

Rupert Eder (1968) Malerei

Rupert Eder ist ein Maler der kraftvoll farbigen Ölbilder und Aquarelle, die zwischen minimalistischen und komplexen Formen und Strukturen oszillieren. Er begreift Malerei als einen geistigen Prozess, der durch nichts Anderes ausdrückbar ist als durch die Malerei selbst.

Ihn inspirieren Licht- und Naturbeobachtungen, die er insbesondere auf Reisen an die französische Atlantikküste macht, wo er en plein air aquarelliert. Doch arbeitet er auch gerne in Hotelzimmern der großen Metropolen wie London oder New York und in seinem lichtdurchfluteten Atelier in Dießen am Ammersee. Seine farbintensiven Aquarelle entstehen in einem Prozess des Experimentierens. Als Ausgangsmaterial verwendet er unterschiedliche Papiere und lässt sich von deren Eigenschaften überraschen. Im Ergebnis eines sogenannten erratischen Zufalls kommt er zu neuen und enigmatischen Bildideen, die den Betrachtenden in ihren Bann ziehen.

Für seine Arbeiten auf Leinwand verwendet Rupert Eder komplexe Farbmischungen aus Öl und einer Vielzahl von Pigmenten, die er in langen Bahnen und schwungvollen Zügen mit plastischer Pinselschrift auffächert. Aus der Tiefe des Bildes leuchten die Farben sowohl satt und deckend als auch in transluzenten Durchmischungen. Die Ölgemälde beschreiben einen geradezu energetischen Bildraum und dehnen sich scheinbar über die Leinwand aus. Sie sind in ihrer Farbintensität und Formsprache niemals statisch, immer bewegt und fragmentarisch.

Ingo Fröhlich (1966) Papierarbeiten / Zeichnungen

Zeichnen erklärt Ingo Fröhlich die Welt. Für ihn ist das Spannende, den Weg zu sehen, den künstlerischen Prozess der Entstehung. Die Transformationen, die das Werk gleichsam mit dem Künstler durchläuft und damit auch den Künstler an einen anderen inneren Ort bringt. Zeichnen ist komplex. Eine Vorstellung im Kopf nimmt über die Bewegung der Hand auf dem Papier Gestalt an. Seine Zeichnungen entstehen in einem rhythmischen Prozess. Strich um Strich, Linie um Linie füllen sie die Fläche, beschreiben Bewegung, Zeit und Zwischenraum.

Für Ingo Fröhlich geht es beim Zeichnen nicht um Perfektion. Es geht um den Arbeitsprozess, um Schritte, ein Wandern, eine Weiterentwicklung. Bei Naturstudien in unterschiedlichen Landschaften entdeckt er neue Striche und Linien, eine andere

Natur, ein anderes Klima und ein anderes Seins-Empfinden. Ein Ort und seine Wahrnehmung dazu sind verbunden. Zeichnen ist Wahrnehmen. Das Besondere am Unterwegssein sind die vielen Eindrücke, die neu und fremd sind. Das schärft die Wahrnehmung. Ingo Fröhlich ist in einer unbekannten Umgebung, instinktiv wacher, aufmerksamer.

Sheila Furlan (1974) Seidenobjekte

Das Material der durchsichtigen Seide ermöglicht Sheila Furlan eine subtile Ausdruckssprache. Es gewährt dem Betrachtenden Einblicke in unzugängliche Zwischen- und Innenräume der Objekte, Skulpturen und Installationen und schafft ein dialektisches Zusammenspiel zwischen Innen und Außen, Raum und Volumen.

Die neuesten Wandobjekte sind mit fragiler Seide bespannte Metallrahmen, die in ihrem Innenraum zusätzliche Seidenzwischenwände enthalten. Diese neu eröffneten Ebenen füllt die Künstlerin mit eigenen Gedanken. Die Natur ist dabei eine wichtige Quelle für sie. Manuelle Bild- und Textfragmente werden in den Stoff gestickt. Die Texte sind oft Notizen, Gedanken die in den Raum wachsen.

Die zweiteilige Arbeit ›Tiefenebenen‹ beispielsweise ist auf die Farben Schwarz und Weiß reduziert. In ihr kann man in die Stille eintauchen, bis zum Grund eines Sees sinken – ein Blick auf die sanfte Wasseroberfläche werfen – Zeitlosigkeit – Verbundenheit, herabhängende lange Fäden als Verbindungen oder Ausläufer. Sheila Furlan versucht das sensible Gefüge der Natur einzufangen. Der Wahrnehmungsprozess spielt eine wichtige Rolle. Je nach Betrachtungsstandpunkt verändern sich die Arbeiten und geben einen anderen Blickwinkel frei.

Margit Hartnagel (1970) Malerei

In der Malerei findet Margit Hartnagel zunehmend zu einer Gelöstheit, in der alles, was zuvor ausgeklammert war, nun einfließen darf. Sie erlaubt sich, sich selbst der Bildfläche zuzumuten. Sie erlaubt sich, sich selbst ins Bild zu setzen. Wer oder Was ist dieses Ich, das sich ins Bild setzt?

Die Künstlerin nimmt pulsierende Lebendigkeit wahr. Freude, Liebe und Zärtlichkeit. Kraft und schöpferische Macht. Weiblichkeit und Weichheit. Präsenz und unendliche Weite. Und die Lust, Farbtropfen weich auf den feuchtnassen Bildgrund fallen zu lassen.

Und die Freude dabei, zu beobachten, wie der offene Grund dem fallenden Halt gibt. Und das empfundene Glück, wenn die Farbe sich dadurch ausdehnen und ihren Raum nehmen kann. Und die Liebe, die fließt, um ein fühlendes Miteinander zu kreieren. Ein Miteinander, in dem der Einzelne autonom bleibt und sich dennoch oder gerade deshalb mit den anderen ›DOTS‹ zu einem Ganzen verbindet. Und die Dankbarkeit, das Ganze als LEBEN anzuerkennen, als lebendiger Prozess, als Malerei gewordene Schöpferkraft.

Eberhard Ross (1959) Malerei

Ein zentrales Element der Arbeit von Eberhard Ross ist die Suche nach Ruhe inmitten einer beschleunigten Welt. Seine Bilder sollen Haltepunkte sein. In der Musik gibt es eine Entsprechung in der Kompositionstechnik, die „fermate“. Eine Werkreihe heißt daher auch „fermata“. Die Musik ist wesentlicher Bestandteil und Begleiter seiner Arbeitsprozesse. Der Künstler versucht Farben zu hören und Klang zu sehen.

Aktuell hinzugekommen ist die Werkreihe „on the nature of daylight“, die sich den faszinierend subtilen Farbübergängen der Himmelsfarben widmet. Alle seine Arbeiten entstehen in einer tiefen Ruhe. Eberhard Ross ist glücklich, wenn diese Ruhe aus den Bildern in den Raum zurückstrahlt und auf Menschen wirkt.

›Wenn ich an Kunst denke, denke ich an Schönheit. Schönheit ist das Geheimnis des Lebens. Sie liegt nicht im Auge, sie liegt im Inneren. In unserem Inneren gibt es die Erkenntnis von Vollkommenheit. Wir reagieren auf Schönheit mit Gefühlen. (...) Jedes Kunstwerk handelt von Schönheit; jedes positive Werk verkörpert und verherrlicht sie. Alle negative Kunst protestiert gegen den Mangel an Schönheit in unserem Leben (…)‹

Dieses Zitat der kanadischen Malerin Agnes Martin formuliert exakt die Basis auf der Eberhard Ross arbeitet. Er möchte mit seiner Malerei den Betrachtenden die Möglichkeit eröffnen, sich selbst zu begegnen und Freude daran zu haben.

 

Ulrike Seyboth (1970) Malerei

Viele Bilder von Ulrike Seyboth entstehen auf Reisen. Unterwegs, während Studienaufenthalten, in fremden, ungewohnten Arbeitskontexten. Sie sind ihr Tagebuch. Die Künstlerin ertastet malerisch, wie sich das Außen in ihr spiegelt. Darüber entstehen ganze Bilderzyklen.

Während des Studiums ging sie für ein halbes Jahr nach Salamanca in Spanien. Es folgten lange Erkundungen durch Europa, Südamerika und Nordafrika, wie Algerien und die Sahara. Auf Island konnte sie in einem Atelier in den Westfjords arbeiten, 200 Kilometer von Grönland entfernt!

Seit zwanzig Jahren lebt Ulrike Seyboth in Frankreich, erst in Paris, dann in der Bourgogne und nunmehr seit drei Monaten in Sète, am Mittelmeer. Sie sucht nie das rastlose Unterwegssein, sondern das längere Verweilen an einem Ort. Es sind das Licht, die Gerüche, die Klänge, die Stille, die Landschaften, die Menschen, die sie inspirieren. Die Leinwände, Papiere und Collagen sind die Träger des Erlebten. Sie geben ihr – zurück im Berliner Atelier – einen unerschöpflichen Inspirationsfundus. Den Arbeitsprozess an einem Bild beginnt Ulrike Seyboth ohne zu wissen, wohin dieser führt. Malen ist Abenteuer! Es geht ihr darum, dass künstlerische Grundvokabular immer wieder neu zu erfinden, eine malerischen Grenzen neu zu befragen. Der schöpferische Prozess mit einem ihr unbekannten Ergebnis konfrontiert sie mit ihrem Selbst, mit der Notwendigkeit, sich ständig aufs Neue zu erforschen und bestenfalls kennenzulernen.

Stephan Wurmer (1956) Holzskulpturen

Seit 1990 arbeitet Stephan Wurmer fast ausschließlich mit dem Material Holz, das ihm in seiner Vielseitigkeit wie Struktur und Formbarkeit, Widerständigkeit und Ursprünglichkeit den nötigen Kontakt zur Natur ermöglicht. Seine Skulpturen beziehen ihre Dynamik und Spannung oft aus der Verbindung zweier gegensätzlicher Ansätze im Wechselspiel von Bestimmtheit und expressiver Offenheit.

Im letzten Jahr hat der Künstler nach längerer Unterbrechung wieder mehrere Stahlskulpturen für den Außenraum geschaffen, die sowohl inhaltlich wie auch formal Bezüge zu den Holzskulpturen aufweisen.

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