14. – 17. September 2023
Professional Preview am Donnerstag, 14. September 2023, 14-18 Uhr (nur mit VIP-Karte)
Vernissage am Donnerstag, 14. September 2023, 18-21 Uhr
ARTIMA - VIP Hours am Freitag, 15. September 2023, 12-14 Uhr (nur mit VIP-Karte)
Besuchertage Freitag, 15. September, 14-20 Uhr; Samstag, 16. September, 11-19 Uhr; Sonntag, 17. September, 11-18 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr)
Unser Messe Portfolio und VIP - sowie Eintritttskarten lassen wir Ihnen gerne auf Anfrage zukommmen.
"Vorbild für meine Werke ist mir in jeder Beziehung die Natur. In der Schale eines Sonnenblumenkerns, im Puppenstadium des Ligusterschwärmers, im Weizenkorn finde ich einen Ausschnitt aus einem Entwicklungsprozess. Obgleich der Kreislauf der Natur nicht aufhaltbar ist, will ich mit meiner Kunst innehalten um einzelne Stadien isoliert und ganz für sich zu betrachten. Mein Weg diesen nachzuspüren ist der bildhauerische Prozess, für mich ein Graben nach dem Wesentlichen durch Wegnehmen des Unwesentlichen. Die stetig transformierenden Formen der Natur führen mich zu immer neuen Motiven, die sich mit Bildern aus meiner Erinnerung, zum Beispiel aus der Architektur, der Technik, der Mythologie, der Religion und vielem mehr, verbinden. Die Schnittstellen dieser Bilder zeigen dann oft archaische Formen, die ich bildhauerisch im Dialog mit der Natur entliehenen Materialien gestalte. Mit meiner künstlerischen Arbeit reagiere ich täglich neu auf die sich in einem permanenten Ungleichgewicht von schöpferischen und destruktiven Kräften befindende Gegenwart. Mit meinen Kunstwerken will ich die Sensibilität für die (überaus bedrohte) Schöpfung wecken. Im Suchen und Entdecken von Formen aus der Natur staune ich immer wieder über die uns umgebende, sich unermüdliche erneuernde Vielfalt." – Paul Diestel
Das Material der durchsichtigen Seide ermöglicht Sheila Furlan eine subtile Ausdruckssprache. Es gewährt dem Betrachtenden Einblicke in unzugängliche Zwischen- und Innenräume der Objekte, Skulpturen und Installationen und schafft ein dialektisches Zusammenspiel zwischen Innen und Außen, Raum und Volumen.
Die neuesten Wandobjekte sind mit fragiler Seide bespannte Metallrahmen, die in ihrem Innenraum zusätzliche Seidenzwischenwände enthalten. Diese neu eröffneten Ebenen füllt die Künstlerin mit eigenen Gedanken. Die Natur ist dabei eine wichtige Quelle für sie. Manuelle Bild- und Textfragmente werden in den Stoff gestickt. Die Texte sind oft Notizen, Gedanken die in den Raum wachsen.
“Als Bildhauer habe ich schon immer viele Zeichnungen gemacht, technische aus praktischen Notwendigkeiten und freie aus Freude und der Lust der Unmittelbarkeit des Ausdrucks. Das Bedürfnis, mehr aus dem Medium Zeichnung zu machen, hat im Laufe der Zeit dazu geführt, in die Zeichnungen hinein zu schneiden, um dadurch Raum zu gewinnen und die Zeichnung lebendig werden zu lassen.
Dadurch entstanden die ersten Reliefs, die zunächst noch sehr in sich geschlossene Körper darstellten und sehr bildhafte Qualitäten hatten. Diese Doppelfunktion als Bild und als Objekt hat mich immer fasziniert, die bewusste Platzierung des Relief-Bildes auf der Wand hat mich dann motiviert, installativer und ortsspezifischer zu arbeiten und die jeweilige architektonische Situation ins künstlerische Konzept zu integrieren.“ - Andreas Kocks
Erin Wiersmas „Konza Prairie Drawings“ sind abstrakte Porträts der hügeligen Graslandschaft der Konza Prairie in Kansas. Die Natur mit all ihren Elementen ist dabei Dargestellte und Schöpferin der Werke zugleich. Als Medium tritt die amerikanische Künstlerin auf, die in einem performativen Akt Papier über die Erde zieht, hebt und schlägt. Der zuvor abgebrannte Boden wird durch kontrollierte Feuer wieder fruchtbar gemacht, wodurch die Kansas State University Aufschluss über das Ökosystem und Klimaschwankungen in der Prairie erhält. Erin Wiersmas künstlerische Praxis ist aus dem Interesse an der Historie der Prairie als Ort seiner früheren Bewohner, seiner Flora und Fauna entstanden. Ihre Arbeit ist Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit dem Land und ihrer skulpturalen Auffassung von Papier, einem ebenfalls leicht brennbaren Material. Dieses wird über das frisch abgebrannte Gras gestreift oder gewalzt und addiert so fortlaufend Abdrücke der Natur, die sich als bewegte Frottage der Landschaft zusammenfügen. Erst im Endzustand fasst die Künstlerin ihre Werke als zweidimensionale fragile Papierarbeiten auf, die übersäht sind von stark verdichteter Strichführung in grau, schwarz, grün und Erdtönen. Das all-over Prinzip der Linien, Spuren und Kratzer ist Ausdruck der Weite der Landschaft, in der sie entstehen. In ihrer Vielschichtigkeit erreichen Wiersmas Arbeiten auf Papier eine bemerkenswerte Bildtiefe. Sie haben die Kraft des Bodens, seiner Geschichte und Erneuerungsfähigkeit aufgenommen.